Osterbrunnenfest 2024

Ein großer Erfolg war das Osterbrunnenfest, zu dem die Bürgervereinigung Ottobrunn (BVO) auch dieses Jahr am Palmsamstag eingeladen hatte. Zwar meinte es Petrus mit den vielen Akteuren alles andere als gut, doch ließen sich Organisatorin Erika Aulenbach, die zahlreichen Helfer und die Mitglieder Ottobrunner Vereine vom strömenden Regen nicht abschrecken, sondern verlegten die Aktivitäten ins Wolf-Ferrari-Haus (WFH). Die Kinder störte der Regen nicht, sie hängten bunte und selbstgestaltete Ostereier an die Girlande des Rathausbrunnens, die Gärtnereichefin Susanne Schmid und Floristin Christine Seilbeck gebunden hatten. Der Bauhof hatte die Girlande professional befestigt und Marille Lang von St. Otto hatte den Brunnen gemeinsam mit Elzbieta Widynski und Reinhard Pohl (beide BVO) fertig gestaltet. An ihm leuchten nun Eier mit kunstvollen Gesichtern, Blumendekor oder Punkten, aufgeklebten Hasenohren oder Blüten in allen Farben des Regenbogens in unzähligen Nuancen.

Osterbrunnen 2024 auf dem Rathausplatz Ottobrunn

Im WFH selbst gab es auf dem großen Ostermarkt zu entdecken, was fleißige Hände in und um Ottobrunn alles zu Ostern selbst gestalten. Kaum war man eingetreten, verfiel man in österliche Stimmung. Der Frauenkreis der Kirche St. Otto bot Osterschmuck und Ostereier an. An einem Extratisch stand Elzbieta Widynski mit selbstgebastelten Türkränzen in vielerlei Größen und Farben. Ulli Jägers war mit selbstbemalten und speziell gesegneten weißen Osterkerzen vertreten und hatte zudem wunderschön gestaltete Postkarten an ihrem Stand. Gewürze, Kräutersalze und besondere Öle konnte man bei Sonja’s Wildkräutermanufakt aus Weyarn erwerben. Und … wer noch keine Idee für ein schmackhaftes Osteressen hatte, fand im Wirtshaus Ottobrunn ein breites Angebot an österlichen Speisen.

Auf Kaffeedurst hatte sich die Dirndlschaft Ottobrunn eingerichtet. Wirtshaus-Chefin Paula Maria Reisek hatte den Dirndln die dem Brunnen zugewandte „Alm“ für diesen Tag zur Verfügung gestellt. Wer sich an den rustikalen Sitzgarnituren vorbeigeschlängelt hatte, stand unverhofft vor einem Kuchenbuffet, auf dem sich die Köstlichkeiten nur so drängten. Die Auswahl war vielfältig, verführerisch und fiel schwer, zumal die Kuchenstückgröße ihresgleichen sucht. Unaufhörlich füllten die Damen nach und genossen es vergnügt, dass sich die Besucher bei ihnen lange und lebhaft über inner- und außerörtliche Themen austauschten.

Vor dem Alm-Zugang bot der Verein „Mammalade für Karla“ seine frischen und wie gewohnt mit viel Einfallsreichtum und Mühe gekochten (Oster)Fruchtaufstriche an sowie die neuesten Modelle der beliebten selbstgenähten Tortentaschen, die in ihrer Buntheit jede für sich ein besonderes Unikat sind. Wie bekannt, kommen die Erlöse dem Frauenobdach in der Karlstraße 51 in München zugute. Nebendran am Stand von Mesini aus München dürften viele handgemachte und funkelnde Schmuckstücke – jedes ein Einzelstück – eine neue Besitzerin gefunden haben. Das Angebot komplettierte Edeka Grajqevci vom Rathausplatz mit kostenlosem Obst, Osterleckereien und Informationen zur Wiedereröffnung.

Bis 11.30 Uhr hatten sich die Zweige am Brunnen schon gut mit bunten Eiern gefüllt. Die Kinder hatten als Dank für ihren Einsatz ein Brezenhaserl der Bäckerei Fiegert und ein Schokohase von Fesey, beide gespendet, erhalten und waren damit freudig und ein wenig stolz von dannen gezogen. Nicht aber der Regen. Daher verlegten Dekan Mathis Steinbauer von der evangelischen Michaelskirchengemeinde und Diakon Erwin Mühlbauer vom Pfarrverband Vier Brunnen, beide Ottobrunn, die ökumenische Segnung des Osterbrunnens nach innen. Als sie kurz rausgehen wollten, um den Brunnen selbst zu segnen, folgten ihnen nahezu alle Bürger, sodass auch die zwei Geistlichen unter dem Vordach des WFH Schutz suchten und von dort die segnenden Worte spendeten. Erneut demonstrierte das WFH-Vordach seine Praktikabilität.

Die frohen Worte der Geistlichen hatte Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) schon in seiner Begrüßung vorweggenommen. Er hatte der Bürgervereinigung Ottobrunn (BVO) gedankt, dass sie diesen aus der fränkischen Schweiz stammenden Brauch 2018 nicht nur wieder habe aufleben lassen, sondern ihn seitdem weiter pflege. Hier gebühre der BVO-Vorsitzenden Erika Aulenbach ein besonderer Dank für die Organisation. Die rege Beteiligung am Ostermarkt sei ein Beweis für die Lebendigkeit und Attraktivität Ottobrunns.

Das Bild des österlich geschmückten Rathausplatzes wird abgerundet durch Bäumchen, die zahlreiche engagierte Mitglieder aus Ottobrunner Vereinen zu Ostereierbäumchen geschmückt hatten, darunter der Frauenkreis St. Otto, der Freundeskreis der Partnergemeinden Ottobrunns, die JUZ Jugendfreizeitstätte, das Forum Lokale Agenda 21 Ottobrunn-Neubiberg, die Eigenheimervereinigung Ottobrunn – Hohenbrunn e. V., das Haus der Senioren und die Gemeinde Ottobrunn. Und auch die letztes Jahr von ukrainischen Frauen und Kindern gestalteten Ostereier und Schleifen wurden wieder aufgehängt, als deutliches Zeichen der Gemeinsamkeit.

Die Wettervorhersage ist zumindest für ein paar Tage frühlingshaft, die bunt bemalten Eier können also am Ottobrunner Osterbrunnen und an den Bäumchen im Licht der Sonne ihre Schönheit entfalten, bis sie am „Weißen Sonntag“, dem 7. April, abgebaut werden und auf ihren Auftritt nächstes Jahr warten. Organisatorin Erika Aulenbach und die Bürgervereinigung Ottobrunn und der Frauenkreis St. Otto sagen allen Helfern und Beteiligten ein ganz großes Dankeschön und freuen sich schon auf das gemeinsame Gestalten von Osterbrunnen und -bäumchen im nächsten Jahr.

Vorbereitung Osterbrunnen

Text: Angela Boschert